31. august 2021, Bayerns stats kriminalpoliti
Am 26. Dezember 2004 um 12:58 Uhr erschütterte ein Erdbeben der Stärke 9,1 den Indischen Ozean und löste eine Reihe verheerender Tsunamis an der Küste aus. Touristen verbrachten ihre Weihnachtsferien an vielen Strandabschnitten beim Schwimmen und Sonnenbaden.
Bei der Katastrophe kamen etwa 231.000 Menschen ums Leben und etwa 110.000 Menschen wurden verletzt. Die genaue Zahl der Opfer lässt sich nicht ermitteln, da viele der Getöteten schnell in Massengräbern verscharrt wurden.
Aus Deutschland wurden 537 Opfer identifiziert.
Polizisten und Ärzte aus aller Welt wurden zu Identifizierungskommissionen vor Ort geschickt, darunter 20 Polizisten aus Bayern, die versuchten, den Opfern Namen anhand möglicher besonderer körperlicher Merkmale und des Zahnstatus zu geben.
Gleichzeitig mussten die bayerischen Behörden eine Vielzahl von Vermisstenanzeigen prüfen, verifizieren, entsprechendes Vergleichsmaterial sammeln und auswerten, um mögliche Leichen zu identifizieren. Und natürlich machten sich Angehörige, Freunde und Kollegen vermisster Personen Sorgen, und viele mussten auch intensiv betreut werden.
Im Falle Bayerns koordinierte die Landeskriminalpolizei diese verantwortungsvolle und oft belastende Arbeit im Rahmen der „Seebeben-Sonderorganisation“.
Insgesamt wurden in Bayern fast 400 Menschen als vermisst gemeldet und es mussten mehr als 1.000 Kontrollen durchgeführt werden. 144 bayerische Bürger konnten nur als getötet identifiziert werden. Ein damals 39-jähriger Mann aus Karlsfeld wird noch immer vermisst.
„Die Identifizierung der Opfer ist wichtig für die Hinterbliebenen, die den Verlust ihrer Angehörigen verarbeiten müssen“, sagte der damalige LKA-Präsident Johann Georg Koch.
Obwohl sich die schreckliche Naturkatastrophe tausende Kilometer entfernt ereignete, war sie auch für die Mitarbeiter des Bayerischen Landeskriminalamtes eine große Herausforderung.